Spraitbacher Senioren wieder unterwegs

Besuch des Fliegerhorstes in Penzing.

Die Seniorengemeinschaft Spraitbach unternahm in ihrem diesjährigen Jahresprogramm den ersten Ausflug, sie besuchten das Luftwaffentransportgeschwader 61 in Penzing.

Früh aufstehen mussten die Ausflügler, um rechtzeitig, nach dreistündiger Busfahrt, am Zielort zu sein. Nach dem Empfang an der Hauptwache durch OSTFW Kunze, der uns den ganzen Tag begleitete, folgte die Begrüßung im Traditionsraum. Er informierte durch einen kurzweiligen Einführungsvortrag über Auftrag und Aufgaben des Geschwaders.

Das Lufttransportgeschwader 61 (LTG 61) ist ein Geschwader der deutschen Luftwaffe, welches auf dem Fliegerhorst Penzing stationiert ist. Das LTG 61 ist dem Lufttransportkommando (LTKdo) mit Sitz in Münster unterstellt.

Am 24. August 1957 wurde das LTG 61 durch den damaligen Bundesverteidigungs­minister Franz Josef Strauß als erstes operatives Geschwader der neuen Bundesluftwaffe  auf der U.S. Airbase in Erding in Dienst gestellt. Es erhielt Noratlas N 2501, mit denen kurz darauf auch die 1. Staffel ausgerüstet wurde.

1958 wurde das Geschwader von Erding nach Neubiberg verlegt.

1971 war die Umrüstung von der Noratlas auf die bis heute verwendete Transall beendet, die 2. Staffel löste man wieder auf. Im gleichen Jahr zog das Ge­schwa­­der von Neubiberg an den Standort Penzing um.

Seit 1971 war im Bundeswehrkrankenhaus Ulm der SAR (Search and Rescue)-Rettungshubschrauber des LTG 61 mit dem Rufnamen „SAR 75“ eingesetzt, der mit der sanitätsdienstlichen Besatzung des Krankenhauses nach dem Münchner „Christoph 1“ des ADAC das zweite notarztbesetzte Luftfahrzeug in der zivilen Luftrettung Deutschlands war.

1984 war das LTG 61 zu Hilfsflügen bei der Hungersnot in Äthiopien eingesetzt und 1992 bis 1996 ein wichtiger Bestandteil der Luftbrücke in das belagerte Sarajevo.

Derzeit befindet sich das Lufttransportgeschwader 61 im Rahmen der Humanitären Hilfe im Auftrag der Vereinten Nationen in verschiedenen Einsätzen unter anderem in Afghanistan, dem Kongo, Libanon und im Kosovo.

Im Lufttransportgeschwader 61 sollen zunächst bis zum Jahr 2010 1.640 von 2.360 Stellen abgebaut werden. Mit In-Dienst-Stellung des Transportflugzeugs Airbus A400M etwa im Jahr 2016 soll es aufgelöst werden. Der Standort soll danach anderweitig genutzt werden.

Nach einer kurzen Kaffeepause ging es zur Instandsetzung. Beim Rundgang um eine komplett eingerüstete Transall wurden die luftfahrzeugspezifischen Dokumentationsmethoden der Wartungsarbeiten eindrucksvoll deutlich. Zusätzlich werden die einzelnen Arbeitsschritte analog zur zivilen Luftfahrt von speziell geschulten Prüfern nachvollzogen und ebenfalls dokumentiert. Auch konnte man das Cockpit, den Laderaum und die Propellerturbinen in Augenschein nehmen. Beim Hochsteigen auf dem Gerüst bis zur vollen Leitwerkshöhe wurde die eigentliche Größe der Transall (Flügelspannweite 40 Meter, Propellerdurchmesser von 5,5 m) im Vergleich zu einer Person erst richtig deutlich.

Spannend wurde es bei der anschließenden Stationsbesichtigung. Ein Pilot erklärte uns im Cockpit der Transall C-160 die schwierigsten technischen Dinge in einfachen Worten.  Auch durfte man im Pilotensitz Platz nehmen und sich als Flugkapitän fühlen. Ein Lademeister klärte uns über die Beladung des riesigen Frachtraumes und die Praktiken eines Fallschirmabsprunges auf.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen konnte noch ein Blick auf das Vorgängermodell der Transall, einer Noratlas, welche dort einen Ehrenplatz erhalten hat, geworfen werden.

Nach diesem interessanten Aufenthalt wurde man dann verabschiedet und es ging wieder in Richtung Heimat. Im Rasthof „Illertal“ wurde noch eine Kaffeepause eingelegt, bevor es nach Spraitbach ins „Lamm“ ging. Dort wurde beim gemeinsamen Vesper noch angeregt über das Erlebte diskutiert, bevor man dann endgültig Abschied nahm.

                                                                                                                                                    Werner Belzner 

Zu  den Fotos:
 
   

by sahei